2.8.2014
Und wieder zieht es uns nach Ägypten. Ein
Super-Service beginnt gleich am Flughafen in Kairo. Wir werden von zwei
sehr aufmerksamen gut deutschsprachigen Betreuern empfangen. Auf der
Fahrt durch das leider schon dunkle Kairo erkennen wir nur wenig. Viel
ist entlang der Ringstraße neu entstanden und es hat inzwischen sogar
IKEA den Weg hierher gefunden. Unser Mövenpick-Hotel liegt direkt bei
den Pyramiden, von denen wir jetzt aber leider noch nichts sehen. Weil
es schon auf Mitternacht zugeht, beschränken wir uns auf einen kurzen
Abendbummel, erstehen an einem kleinen Kiosk ein paar Tetrapak mit
Orangensaft, die uns Kanu ehelich mit etwa 1 € pro Liter abgerechnet
werden und können so den ersten Abend mit dem obligatorischen
Campari-Orange feiern. |
|
Vom Hotel sind wir
begeistert. Das Zimmer ist geräumig, gut eingerichtet, mit Balkon und
Klimaanlage ausgestattet, der Fernseher begrüßt uns persönlich. Auch das
Bad lädt fast zum Walzertanzen ein; es gibt sogar ein
Extra-Toilettenabteil mit gesondertem BD-Becken. |
|
3.8.2014
Die Klimaanlage war laut aber nötig;
so haben wir recht gut geschlafen, bekommen ein leckeres Frühstück
und fahren dann mit einem Taxi zur nächsten Metrostation.
|
|
Zum Glück können wir uns an alle wichtigen Stationen erinnern und steigen genau richtig aus, um zum Zeltmachermarkt der Einheimischen zu spazieren. Hier sind zum Sonntag zwar viele Läden geschlossen, aber uns gefällt die Atmosphäre inmitten der alten zum Teil schon verfallenen Bauten. In die alte, erst im Jahr 2004 restaurierte, Zisterne werfen wir nur einen kurzen Blick und wandern weiter am Gouri-Dom vorbei zum Khan El Khalili. | |
Auch hier sind vermutlich wegen der
Touristenflaute nur einige Läden geöffnet. Wir biegen ab zum
größtenteils geschlossenen Gold- und Silbersouk und tauchen dann
wieder in die Gassen der Einheimischen mit ihren Moscheen und
Heilern ein.
|
|
Das Restaurant über den Dächern des Khan El Khalili mit dem herrlichen Blick über die Stadt scheint immer noch ein Geheimtipp zu sein; wir sind bei Tee und Lemonjuice (Bier gibt es leider nicht) die einzigen Gäste. | |
Weil die Metrostationen Sadat und Nasser direkt am Tahrirplatz im Zentrum gesperrt sind, machen wir uns zu Fuß auf den Weg dorthin. Unterwegs sind einige wichtig wirkende staatliche Gebäude von hinter Betonwänden stationierten Panzern bewacht. Ansonsten ist die Polizei zwar präsent aber nicht auffallend bewaffnet. | |
Am Tahrir-Platz sind die Eingänge der Metrostationen mit Stacheldrahtrollen und Müllbergen verbarrikadiert. Neben dem Ägyptischen Museum steht ein total ausgebranntes Gebäude. Jetzt ist aber alles friedlich; viele Kairoer scheinen sich ehrlich über Touris zu freuen und winken uns sogar von der anderen Straßenseite ein freundliches Willkommen zu. | |
Schon leicht schwächelnd erreichen wir endlich den Nil. Die einzige freie Bank steht mitten in der Sonne, bringt also nur kurze Entspannung. Auf der Insel Zamalek kehren wir im Gartenlokal des Marriot-Hotels ein, trinken kühles Bier, essen die typisch leckere Linsensuppe und sind danach wieder soweit gestärkt, dass wir weiter auf unseren Spuren vom Leben vor 5 Jahren wandeln können und unserem damaligen Heimweg nach Agouza folgen. | |
Unterwegs
kaufen wir frisch gepressten Orangensaft, eine Tüte Falafel an dem
Stand, wo sie mir immer am besten schmeckten, finden auch einige unserer
Drinkies-Läden wieder, in denen es leider unseren Lieblings-Ouzo nicht
mehr gibt und essen dann im Grillrestaurant in unserer Straße die immer
noch leckeren Rippchen und süße Mechalabeja zum Nachtisch. Auf dem Weg
durch die Hinterhofgassen fällt mir die Sauberkeit auf. Wo wir zwischen
Müllbergen lebende Schafe, Hühner, Katzen, Hunde und sicher auch
allerlei anders Getier kannten, ist jetzt alles gefegt. Es liegt kein
Dreck mehr herum und es fühlt sich gleich viel angenehmer an. Inzwischen
tun aber Kreuz und Füße so weh, dass wir uns an der Hauptstraße das
überübernächste Taxi suchen (die ersten beiden wollten nicht so weit
fahren). Der Fahrer spricht nur Arabisch; für die Kommunikation und
Wegbeschreibung zum Hotel reicht meines glücklicherweise noch. Dabei
fällt mir wieder auf, wir zuverlässig und sicher doch die meisten
Kairoer Englisch sprechen - eine riesengroße Erleichterung für uns und
natürlich auch alle anderen Touristen. Auf dem Hotelbalkon lassen wir
mit Blick auf die Cheopspyramide, die gestern in der Dunkelheit nicht zu
sehen war, den Abend natürlich bei einem leckeren Campari-Orange
ausklingen. |
|
4.8.2014
Geweckt werden wir telefonisch
zuverlässig um 2.45 Uhr und sind pünktlich 3.30 Uhr abfahrbereit zum
Flughafen, von dem aus wir um 6 Uhr nach Luxor starten sollen. Im
Boardingroom warten wir jedoch noch eine geschlagene Stunde ohne
jegliche Durchsage oder Information. Mich beruhigt, dass auch andere
Reisende dabei sind, von denen wir wissen, dass sie nach
Luxor wollen. Es ist faszinierend, wie ruhig und gelassen alle
die Verzögerung hinnehmen. Dann klappt alles gut.
|
|
© Gaia-Percussion
Texte und Fotos
unterliegen dem Copyright der
Gaia-Percussion und dürfen nur mit ausdrücklicher
Genehmigung des Copyright-Inhabers an anderer Stelle verwendet werden.
Der Inhalt aller hier verlinkten Internet-Seiten und weiterführender Links
liegt außerhalb unserer Kontrolle; wir übernehmen dafür keine Verantwortung.